Satter Mond Lichtfleckspritzer durchs Fenster Tonstapel Fistelndes Zischen Atmendes Pfeifen Pumpendes Grunzen
Vielklang Niveaduftleib warm, schlafend, tief schlafend, geklammert ins klebrige Laken. Langes, schwarzes, lockiges Haar, dunkle See, drehend und wendend
ergreifende Hände. Still, schlaf nur still, schlaf! Mund leckt schwitzige Haut, Mund saugt blaurot, Mund beißt kurz fest. Still, schlaf nur still, schlaf, großes Mädchen! Er rutscht, hebt ihr Bein Warum bist du nicht warm? Pumpendes Grunzen Warum nicht? Wasser flieht aus dem Leib. Dreckstück, das Laken, was soll Mama dazu sagen? * * * Regenpeitschen über Land. Langsame Fahrt. Fleckender Mond so still. Weißzahniges Werbetafellächeln. Kurzatmige
Scheibenwischer. Ruhige Fahrt. Kommst Du? Hat Mama gefragt. Anna kommt. Eine Frau an der Spüle. Wassergerühr. Manches muss man mit der Hand abwaschen. Selbst heute noch. Mama spricht von Papa. Er kann nicht mehr. Er verlangt nach dir. Du schwitzt?
Hier ein Tuch. Mamas Blick aus dem Fenster. Kinderschaukel im Wind. auch in: Von Katzen und Mäusen, Rothenberg Literaturverlag 2009 |